Yuneec Typhoon H im Praxistest: Was kannst du von diesem Hexakopter tatsächlich erwarten?

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Typhoon H in der Luft

Spaßfaktor
Flugverhalten
Materialqualität
Aufnahmequalität
Preis-Leistung
Gesamtbewertung 4,7/5

Typhoon H kaufenDer Typhoon H aus dem Haus Yuneec ist ein neues Modell aus dem Jahr 2016 das eine ganze Menge verspricht zu einem wirklich guten Preis.

Außerdem bringt diese Quadrokopter eine Feature mit das praktisch ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Drohnenmarkt darstellt (zumindest noch zurzeit).

Dabei handelt es sich um eine Kamera die um 360 Grad geschwenkt werden kann. Darüber hinaus hat er ebenfalls eine Hinderniserkennung mit an Board Dies allein war Grund genug für uns die Drohne mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Unboxing und erster Eindruck

Das Typhoon H Paket ist riesig es glänzt im Sonnenlicht. Wir packen den Quadrokopter auf dem Wohnzimmertisch aus. Alles ist bereits zusammengeschraubt und fertig zum Fliegen vorbereitet.

Die Arme der Drohne sind klappbar sodass die Drohne zusammengefaltet gar nicht so viel Platz einnimmt wie von uns angenommen bei erster Betrachtung des Pakets.

Natürlich ist der Quadrokopter trotzdem noch längst keine Mini-Drohne aber er spart auf jeden Fall etwas Stauraum für den Transport.

Typhoon H

Wie von Yuneec gewohnt ist der Lieferumfang sehr großzügig. Ein zweiter Akku der bei DJI z.B. immer extra gekauft werden muss und eine Menge kostet, hier ist einfach serienmäßig mit dabei.

Besonders fasziniert hat uns aber die riesige Fernbedienung, der sogenannte Wizard der zunächst auf den ersten Blick unglaublich komplex wirkt lässt wahrscheinlich den ein oder anderen Anfängerpiloten schnell verzweifeln.

Hinderniserkennung mit RealSense Technologie

Der Typhoon H besitzt eine Hinderniserkennung die vom Computerchiphersteller Intel stammt und Realsense heißt. Damit wurde die normale Version des Typhoon H der über zwei Ultraschallsensoren nach unten gerichtet verfügte, um zwei weitere optische Kameras erweitert die ein 3D-Bild für den Koptern liefern. Damit ist es möglich Hindernissen auszuweichen oder diese sogar zu umfliegen.

In unserem Praxistest erwies sich die Technologie als stets zuverlässig und einwandfrei funktionierend. Bei DJI haben wir manchmal die Erfahrung gemacht das Hindernisse die keine klare Kontur aufweisen, wie z.B. ein Latten oder Maschendrahtzaun nicht oder erst zu spät erkannt wurde.

DJI setzt auf Stereokameras die im Bereich der Hinderniserkennung einen bei weitem nicht so guten Job machen wie die hier verbaute Realsense Technologie. Ebenfalls bei dunklen oder schlechten Wetterverhältnissen macht der Typhoon H eine gute Figur.

Der Typhoon H Hexakopter macht hierbei alles richtig: Sowohl Kleine Zaunslattenpfähle, Mauern oder unbelaubte Bäume mit dünnen drahtigen Ästen wurden direkt erkannt und das Bremsmanöver eingeleitet. In den Einstellungen der Fernbedienung könnt ihr außerdem einstellen wie weit die Drohne maximal an ein Hindernis ranfliegen darf und wann euch das System eine Fehlermeldung auswerfen soll.

Flugzeit, Flugverhalten und Flugmodi

Der Hexakopter kann ganz einfach über die Fernbedienung, diese verfügt über ein Androidbetriebsystem, gestartet und gelandet werden. Das GPS Signal ist während des kompletten Fluges stark und hält die Drohne stabil und sicher in der Luft – ebenso die Positionstreue.

Die Livebildübertragung der Drohnenkamera auf die Fernbedienung in 720p-Auflösung ist ruckelfrei und die Übertragungstechnik wird sauber abgebildet. Top ist auf jeden Fall das nicht wie bei DJI ein extra Handy benötigt wird um die Drohne zu fliegen, sondern einfach alles mit dem Controller durchgeführt werden kann.

Die Flugzeit betrug in unserem Test knapp 20:30 Minuten, danach wollte der Typhoon sofort landen. Dabei haben wir Vollgas gegeben (knapp 70km/h), die Hinderniserkennung war eingeschaltet und verschiedene Flugmodi gefilmt und Aufnahmen sind dabei ebenfalls entstanden – mit anderen Worten: Diese Flugzeit haben wir unter Vollbelastung erreichen können.

Typhoon H kaufenEine Reichweite von knapp 600 Metern war kein Problem und das Signal sowie die Bildübertragung funktionierte tadellos. Weiter weg sind wir nicht geflogen, da innerhalb von Deutschland sich die Drohne stets im Sichbarkeitsbereich des Piloten befinden muss.

Fliegst du weiter weg ristkierst du damit im Ernstfall eine Nichtanerkennung des Schadensfalles bei deiner Drohnenversicherung und/oder du kannst strafrechtlich verfolgt werden. Deswegen fliegt lieber gleich nicht so weit weg und haltet euch an die Regeln – fertig!

Auf Grund der 6 Rotoren steht der Hexakopter sehr entspannt und ruhig in der Luft, auch bei stärkerem Wind bis hin zu starken Windböen. Auch die Fluggeschwindigkeit von bis zu 70km/h sind echt schnell und können sich mit der DJI Phantom 4 messen.

Natürlich bringt auch der Typhon H intelligente Flugmodi mit, von denen wir euch die wichtigsten vorstellen wollen.

  • POI Modus: Der Point of Interest Modus ist ein sehr beliebter Flugmodi den fast moderne Drohne mittlerweile mit sich bringt. In diesem Modus kannst du ein bestimmtes Objekt in einem von dir festgelegten Umkreis mit einer ebenfalls variablen Geschwindigkeit umkreisen. Dabei ist sowohl ein Drehen im Uhrzeigersinn als auch entgegen möglich. Natürlich kannst du hierbei eine wackelfreie und tolle Flugaufnahme produzieren.
  • Orbit Me Modus: Dieser Modus ist nur bei Drohnen von Yuneec vorzufinden. Hierbei umkreist die Drohne dich (orientiert sich natürlich an dem Signal der Fernbedienung) und filmt dich aus allen Himmelsrichtungen. Dabei ist die CGO3+ permanent auf dich gerichtet. Besonders wenn du auf einem Berg stehst oder einer Erhöhung kannst du damit wirklich geniale Aufnahmen produzieren.
  • Der Journey Modus ist ein Modus für alle Selfieliebhaber. Dabei fliegt der Typhoon H etwa 90m rückwärts und gewinnt dabei ebenfalls an Höhe. Du kannst in den Einstellungen genau einstellen wie weit und wie hoch die Drohne aufsteigen soll. Damit kannst du spektakuläre Selfie-Aufnahmen machen. Gerade für Einsteiger ein tolles Feature!
  • Curve Cable Cam Mode: Du kannst auf der Fernbedienung eine Route festlegen die der Typhoon H dann völlig selbstständig abfliegt. Dabei ist es während der kompletten Zeit möglich die Kamera um 360° zu drehen und dabei jedes Detail entlang der Route aufzunehmen. Hierbei ist die 360° Kamera besonders viel Gold wert!
  • Watch Me: Hierbei bleibt der Hexakopter auf der Stelle stehen, nur die Kamera beobachtet dich die komplette Zeit und hält dich im Bild. Dieser Modus funktioniert einwandfrei, jedoch solltet ihr dabei schnelle und abrupte Richtungswechsel vermeiden da euch der Kopter sonst „aus den Augen“ verliert.
  • Follow Me: In diesem Modi folgt euch der Hexakopter auf Schritt und Tritt und ihr könnt euch dabei natürlich Filmen und Fotos aufnehmen. Die Höchstgeschwindigkeit des Typhoon H lag in unserem Test bei 70km/h als wir uns mit dem Auto haben verfolgen lassen. Dieser Modus funktioniert tadellos, solang du nicht abrupt eine 90 oder 180 Grad Drehung unternimmst und sofort wieder Vollgas in die entgegengesetzte Richtung durchstartest.

Zu Zweit fliegen

Yuneec bietet neben der großen Fernbedienung einen weiteren Controller an den „Wizard“. Damit ist es möglich die Drohne zu Zweit zu steuern. Pilot eins kümmert sich beispielsweise um die Steuerung und richtig Austarierung der Drohne und Pilot Nummer 2 bedient die Kamera.

Hierbei ist allerdings etwas Übung notwendig, da sowohl die große Fernbedieung als auch die Bedienung der Hexakopters durch zwei Personen gerade zu Beginn etwas Übung erfordert. Jedoch ist es nach kurzem Studium der Bedienungsanleitung nicht schwer und eine weitere Sache von „Learning by doing“.

Flugaufnahmen und Kamera

Die Videoaufnahmen sind dank der CGO3+ (das ist der Name der Kamera, an der Typhoon Q500 4k hängt die CGO3) und dank Ultra HD mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde im NTSC Datei-Format erste Sahne.

Ähnlich des Vorgängermodells sind die Filmaufnahmen gestochen scharf und das kleine Problem der Randschärfe wurde behoben. In Full-HD also 1920×1080 Pixel Auflösung sind Frameraten von 24 bis 120 FPS (Frames per Second) möglich und damit auch supergeniale Slow-Motion Aufnahmen.

Die CGO3+ hat ein Sichtfeld von 94°und einen 1/2,C“ Cmos Sensor (der Sensor ist damit der gleiche wie beim Vorgängermodel). Die Drohnenkamera bringt insgesamt 12,4 Megapixel mit und eine 14mm / F2,8 Kameralinse.

Bilder können entweder im JPG oder im RAW-Format gespeichert werden – für alle die mit Photoshop das maximale aus ihren Bilder herausholen möchten ein absolutes Muss!

Die Kamera allein wiegt 255g und ist damit ein Leichtgewicht und kann ganz einfach an den Gimbalstick montiert werden.

Hierbei ist allerdings Vorsicht geboten! Die Einrasteschienen sind nicht sehr stabil und können bei der kleinsten Unwicht einfach abbrechen. Das ist mir 2 mal passiert und wirklich nervig, vor allem weil die Drohne noch komplett neu war und ich einfach nur den Gimbalstick ausprobieren wollte.

Dies zu reparieren kostet bei Yuneec nicht mal 40€ und ist schnell durchgeführt, jedoch würde ich mich hierbei etwas stabileres wünschen. Der Rest der Drohne ist immerhin auch unglaublich stabil und hat bei mir schon einen Absturz in einen Baum und eine Hecke überlegt.

Die Videoaufnahmen sind wirklich richtig gut und das komplette Bild ist scharf, auch der Rand ist bis ins kleinste Pixel zu erkennen, auch beim nachträglichen Ranzoomen am PC oder Fernseher. Fotos sind wie von Yuneec Drohnen gewohnt sehr gut, auch bei etwas schlechteren Lichtverhältnissen.

Jedoch ist an dieser Stelle anzumerken das die automatische Foto-Option (wenn ihr die Fotoeinstellungen der Kamera einfach auf Standard stehen lasst) nicht immer optimal. Hierbei haben wir eigene Anpassungen vorgenommen und den ISO-Wert entsprechend der Dunkelheit angepasst als wir z.B. einen Sonnenuntergang aufgenommen haben.

Fazit zur Typhoon H Drohne

Typhoon H kaufenDer Hexakopter hat nicht nur ein Killer Feature mit der kleinen Fernbedienung dem Wizard, sondern falls mal einer der 6 Motoren ausfällt, kann er trotzdem weiterfliegen da 5 Antriebe die Drohne immernoch heil nach Hause bringen können.

Ruckelfreie Rundumsichtvideos in 4k Qualität, Zeitlupenvideos und viele automatische Flugmanöver machen den Typhoon H zu einem lobenswerten Hexakopter für Anspruchsvolle Piloten.

Hier bekommen wir also viel Drohne für den Preis von knapp 1.400€! Wo du einen sehr guten Preis finden kannst, zeigen wir dir in der nachfolgenden Tabelle:

 

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