Revell Control VR im Praxistest: Viel Qualität zum Schnäppchenpreis?

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Spaßfaktor
Features
Materialqualität
Flugverhalten
Preis-Leistung
Gesamtbewertung 4,6/5

Mit der Spot VR schickt der bekannte Spielzeughersteller Revell eine kleine aber feine Einsteigerdrohne ins Rennen.

Die Aufmachung gibt von Anfang an die klare Botschaft: Diese Drohne soll keine Konkurrenz für DJI & Co. darstellen, sondern soll eine qualitativ hochwertige, aber trotzdem günstige Drohne zum Spaß sein, welche im Falle des Falles auch einmal unter dem Weihnachtsbaum landen kann.

Datenblatt:

-Spannweite: 14,4 x 4,2 x 14,4 cm

-Gewicht: ca. 32g

-Flugzeit: 6-10 min.

-Akku: 3.7V 350mAh

-Ladezeit: ca. 1 Stunde

-Arbeitsfrequenz: 2,4GHz

-Reichweite: bis zu 40m

-Kamera: 480p

Akkuleistung und Fluzeit

In unserem Test konnten wir eine Flugdauer von ca. 7 Minuten verzeichnen, was in dieser Preisklasse dem guten Durchschnitt entspricht. Die Parrot Mambo als auch die Parrot Airbourne weisen ähnliche Flugzeiten und Preise auf.

Der Akku ist herausnehmbar und innerhalb von ca. 60 Minuten wieder voll aufgeladen.

Durch das mitgelieferte Akku-USB Adapterstück kann der Akku an jedem USB-Anschluss geladen werden, wir empfehlen aber einen Netz-USB Stecker zu verwenden, da das aufladen an z.B. einem Computer etwas länger dauern könnte.

Die Möglichkeit den Akku via USB aufzuladen ist gerade für Campingausflüge oder Ähnliches sehr praktisch. Dieser Mechanismus ist bei dieser Drohne vorhanden, bei deutlich teureren Modellen wie z.B. der Mavic Air (neuestes Drohnenmodell von DJI) leider nicht zu finden.

Da das Kabel des Akkus ziemlich kurz ist empfehlen wir allerdings eine USB-Verlängerung zu nutzen, um die Kabel während des Ladevorgangs nicht auf Zug zu lagern.

Fernsteuerung & Brille

Zum Betreiben der Fernbedienung werden zu allererst vier AAA-Batterien benötigt, wenn diese besorgt und eingesetzt sind kann es los gehen.

Die Steuerung ist einfach aufgebaut, sie ist angenehm leicht und liegt gut in der Hand, trotz der Tatsache, dass sie etwas kleiner scheint als bei vergleichbaren Modellen.

Auf der Oberseite der Fernbedienung kann ein Smartphone fixiert werden, falls man nicht im FPV-Modus mithilfe der im Lieferumfang enthaltenen VR-Brille fliegt. In der kostenlos zur Verfügung stehenden App kann so der Flug in Echtzeit, aus Perspektive der Drohne, verfolgt werden.

Die Brille ist sehr gut gepolstert und angenehm zu tragen. Sie schließt zuverlässig zum Gesicht hin ab und wir konnten kein eindringen von Licht feststellen. Es können alle gängigen Smartphones eingelegt werden.

Drohnenkamera und Videoqualität

Die Kamera des Spot VR wird in erster Linie nur zur Verfolgung des Fluges verwendet, so sollte man keine Wunder erwarten.

Mit einer Auflösung von 480p ist es nicht wirklich möglich ansprechende und hochwertige Aufnahmen einzufangen, dafür ist die Kamera allerdings auch nicht wirklich gedacht. Das Videobild ist ähnlich wie den Aufnahmen der Syma Drohne.

Um nach Livebild zu fliegen reicht die Qualität allerdings vollkommen aus, gerade im VR-Modus begeistert das Bild in Test auf dem Samsung Note 3 (eingeschaltete Samsung Bildnachbearbeitung).

Die Bildübertragung ist aber auch stabil bei der maximalen Reichweite von 35-40m, in unserem Test mussten wir glücklicherweise weder einen Bildabbruch noch ein unangenehmes Ruckeln verzeichnen.

Materialqualität und Verarbeitung

Wie man es von Revell kennt ist die Drohne vom Anblick her eher als Spielzeug gehalten, sie ist sehr farbig in grün/rosa/grau/weiß/schwarz. Abgesehen vom fast schon „bunten“ Rumpf, sind auch die vorderen zwei Rotorenblätter in knalligem grün gehalten, welches sich auch im Flug gut erkennen lässt.

Die Landefüße sind unüblicherweise an der Unterseite der Rotoren befestigt, also an den Auslegern statt am Rumpf, was allerdings bei einer eher kleineren Drohne durchaus sinnvoll ist.

Ebenso unüblich ist, dass die Rotorenschützer fest montiert und nicht abnehmbar sind. Im Ganzen macht der Copter den Eindruck eher auf eine jüngere Generation abzuzielen und in das Segment Spielzeug eingeordnet werden zu wollen.

Die Drohne in der Luft

Zu aller Erst fällt auf, dass die Drohne mit ihrem unglaublich geringen Startgewicht von nur 90g schon bei leichtem Wind ins Wanken gerät. Bei mäßigen Winden waren wir sogar gezwungen einen Test abzubrechen bzw. zu verschieben.

Der Quadrokopter zählt mit diesem Gewicht ganz klar zu den Mini Drohnen.

In geschlossenen Räumen fliegt die Drohne Super. Sie ist sehr präzise zu steuern und man schafft es ohne Probleme mit ein wenig Fingerspitzengefühl durch Fenster- oder Türrahmen zu manövrieren und steht dabei auch stabil in der Luft.

Gerade durch die Wahlmöglichkeit zwischen schnellem und langsamen Modus ist die Drohne gut für Indoor- bzw. Outdoorflug geeignet.

Als der Wind sich am nächsten Tag gelegt hatte, konnten wir die Drohne auch im freien Feld testen. Hier wird einem erst der Vorteil und vor Allem der Spaßfaktor des VR-Modus klar.

Anfängern empfehlen wir, wie immer, die ersten Flüge im VR-Modus im Sitzen durchzuführen um sich an die ungewohnte Perspektive gewöhnen zu können. Die Bildqualität der Live-Übertragung ist ausreichend bis gut.

Man muss dazu sagen, dass auch bei deutlich teureren Coptern, die Qualität des Livebildes nicht unbedingt viel besser ist, trotz teilweise verbauten 4K-Kameras ist die Echtzeitübertragung des Bildes so anspruchsvoll, dass die Qualität für das Smartphone bei jeder Drohne etwas herunter skaliert wird.

So könnte man durchaus behaupten die VR-Funktion ist ähnlich gut einer Drohne, welche Preislich deutlich im oberen dreistelligen Euro-Bereich liegt.

Bei Flügen im Außenbereich ist leider die Reichweite eine ziemlich begrenzende Größe, sobald man gefühlt Höchstgeschwindigkeit erreicht hat und in Drohnenperspektive über einen Wald schwebt sind bereits die 40m erreicht.

Wer allerdings nicht auf den Geschwindigkeitsrausch durch VR-Brille aus ist wird damit garantiert sehr viel Spaß haben.

Bezogen auf die Steuerung und Ansprechverhalten ist die Drohne sehr einfach zu steuern, sie reagiert direkt, aber vergleichsweise zahm und lässt so auch den ein oder anderen Fehler zu, was für Anfänger wohl ideal ist.

Zusammenfassende Betrachtung

Wer einmal in Vogelperspektive über das nächstgelegene Wäldchen oder den nächsten Fluss schweben möchte, sich aber weder einen Flugschein leisten kann, noch das Risiko des Verlustes einer Tausend-Euro-Drohne eingehen möchte, dann ist die Spot VR ideal geeignet.

Sie ist für Anfänger super geeignet, und das zu einem sehr günstigen Preis. Wenn die Drohne etwas macht dann vor Allem eines: Spaß! Und wer lernt nicht gern Fliegen wenn es dazu noch eine Menge Spaß macht, ohne dabei den Geldbeutel in gefährlichem Ausmaß zu leeren. Aktuell gibt es den Quadrokopter günstig auf Amazon zu kaufen.

P.S.: Unser Testvideo folgt zeitnah 🙂

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